Es gibt vier Blitzschutzklassen, die in der internationalen Norm IEC 62305 und der deutschen Norm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) festgelegt sind. Diese Klassen sind:
- Blitzschutzklasse I: Höchster Schutzgrad, für Gebäude und Anlagen mit sehr hohem Risiko.
- Blitzschutzklasse II: Hoher Schutzgrad, für Gebäude und Anlagen mit hohem Risiko.
- Blitzschutzklasse III: Mittlerer Schutzgrad, für Gebäude und Anlagen mit mittlerem Risiko.
- Blitzschutzklasse IV: Niedriger Schutzgrad, für Gebäude und Anlagen mit geringem Risiko.
Diese Klassen helfen dabei, den erforderlichen Schutzbedarf zu bestimmen und entsprechende Maßnahmen zu planen und umzusetzen.
Wofür werden Blitzschutzklassen verwendet?
Blitzschutzklassen werden verwendet, um den erforderlichen Schutzgrad eines Gebäudes oder einer Anlage gegen Blitzschläge zu definieren. Sie sind Grundlage für die Planung und Installation von Blitzschutzsystemen und stellen sicher, dass der Schutz entsprechend dem Risiko angepasst ist. Je höher die Blitzschutzklasse, desto strenger sind die Anforderungen an das Blitzschutzsystem.
Welche Anwendungsfälle gibt es für die entsprechenden Blitzschutzklassen?
- Blitzschutzklasse I: Höchste Anforderung an Blitzschutzsysteme, z. B. bei Gebäuden mit explosionsgefährdeten Bereichen.
- Blitzschutzklasse II: Hohes Schutzniveau, z. B. bei Anlagen mit brennbaren Gasen. Ein Blitzschutzsystem ist zwingend vorgeschrieben, ebenso wie die regelmäßige Prüfung durch Blitzschutz-Fachkräfte.
- Blitzschutzklasse III: Gebäude mit normalem Brandrisiko. Es gibt Empfehlungen zur Errichtung eines Blitzschutzsystems und zur regelmäßigen Prüfung.
- Blitzschutzklasse IV: Niedrigste Blitzschutzklasse. In Deutschland wird diese Klasse nicht verwendet.
Die Auswahl der Blitzschutzklasse hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Nutzung des Gebäudes, die Umgebung und die potenziellen Schäden im Falle eines Blitzschlags. Im Zuge einer Risikoanalyse gemäß DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2) kann die entsprechende Blitzschutzklasse ermittelt werden. Darüber hinaus können gesetzliche oder behördliche Vorgaben darüber entscheiden, welche Blitzschutzklasse anzuwenden ist.
Was beinhaltet eine Blitzschutzprüfung?
Bei einer Blitzschutzprüfung unterscheidet man zwischen:
- Sichtprüfung (in der Regel alle zwei Jahre)
- Detailprüfung aller einzelnen Komponenten (in der Regel alle vier Jahre)
Die einzelnen Komponenten eines Blitzschutzsystem, bestehend aus einem äußeren und inneren Blitzschutz sind:
- Fangeinrichtungen
- Ableitungseinrichtungen
- Erdungsanlage
- Trennungsabstände
- Blitzschutz-Potentialausgleich
Warum sollte die Prüfung dokumentiert werden?
Die Dokumentation der Blitzschutzprüfung ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch essenziell für die Sicherheit. Sie ermöglicht eine klare Aufzeichnung des Zustands der Blitzschutzanlage, erleichtert die Identifizierung von Problemen und bietet eine Grundlage für zukünftige Prüfungen und Wartungen.
Fazit
Die Blitzschutzprüfung ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Gebäudeschutzes. Sie basiert auf international anerkannten Normen und gewährleistet die Sicherheit von Menschen und Sachwerten. Die regelmäßige Prüfung und Dokumentation der Blitzschutzanlagen, unterstützt durch die Check-it App, stellt sicher, dass alle gesetzlichen und normativen Anforderungen erfüllt werden. Die Ausbildung zur Blitzschutzfachkraft eröffnet zudem vielfältige berufliche Möglichkeiten im Bereich der Elektrotechnik und des Blitzschutzes.